nur viele Stimmen können etwas bewegen! - 2.411
                 

 


 

Liebe Leserinnen und Leser unseres Newsletters,

wer sich so intensiv mit den Unterschieden pädagogischer Konzepte auseinandersetzt wie wir, bekommt einiges zu hören und auch zu sehen. Werden Schulen vorgestellt, die neue Wege gehen und sich möglichst weitgehend an den Bedürfnissen der Kinder ausrichten ist die Resonanz so vielfältig wie eben Ansichten so sein können. Die Bandbreite reicht von "weltfremd" bis zu "selbstverständlich, das ist doch ganz klar".

Dieses Jahr  kann eine der "berühmtesten alternativen Schulen der Welt" (SZ) auf ihr vierundneunzigzigstes Bestehen zurückblicken. Eine Schule, an der der Unterricht freiwillig ist und die Kinder trotzdem - oder vielleicht genau deshalb  - gute Schulabschlüsse vorweisen können.

Viele Kritiker können es sich beim besten Willen nicht vorstellen, Kindern die Entscheidung zu überlassen in den Unterricht zu gehen oder etwas anders zu tun. Wen wundert das, wurden sie doch höchstwahrscheinlich selber in die Schule "befohlen". Diese Erlebnisse prägen und bilden die Basis für spätere Sichtweisen.

Diese selbst erlebten Regelwerke sind dann kaum noch wegzudenken - sie haben uns konditioniert. Obwohl die technischen Umstände und wissenschaftlichen Entwicklungen ungeahnten Fortschritt erlebten, bleib das Konstrukt Schule bei uns nahezu unverändert. Es scheint ja nach wie vor zu funktionieren. "Auch ich bin durch die Schule gekommen" oder "Schau, aus mir wurde ja auch etwas" sind Anker, mit denen nicht nur die Eltern das Schiff im Hafen halten anstelle es zu neuen Ufern aufbrechen lassen.

Wer Lust hat, sich ein wenig in einen Schulbetrieb hineinzuversetzen, in dem die SchülerInnen auf freiwilliger Basis ihre Abschlüsse erwerben und auch das gesamte Alltagsgeschehen selbstverantwortlich mit demokratisch beschlossenen Regeln bestreiten, der liest diesen Artikel der SZ. Mit hat er sehr gut gefallen, war ich doch schon in meiner Schulzeit einer, der sich stehts nach Eigenverantwortung und Mitbestimmungsmöglichkeit sehnte und deshalb an Strukturen und Vorgaben gerieben und gestoßen hat.

Aus dem, was wir heute unter Schule verstehen, mal eben so eine Schulform wie in Summerhill zu machen, geht garantiert nicht so schnell, erst recht nicht "über Nacht". So etwas muss sich entwickeln und in den Köpfen der Beteiligten reifen und sich bewähren. Deshalb begrüße ich jeden Vorstoß in diese Richtung, werden sie doch in Summe dazu beitragen, den trägen Dampfer auf einen anderen Kurs zu bringen.

Herzliche Grüße
Ihr Thomas Becker und das Team der Aktion gute Schule e.V. 


 


Die Themen des heutigen Newsletters:

 

 

Flüchtlingskinder in die Schule! 

Letztes Jahr sind ca. 155.000 Flüchtlingskinder im schulpflichtigen Alter zu uns nach Deutschland gekommen. Eine Expertenkommission ermittelte im Auftrag der Bosch-Stiftung interessante Zahlen und stelle vor allem ganz klar fest: "Integration kann auf Dauer nur gelingen, wenn wir den Menschen, die bei uns Schutz suchen, persönliche und berufliche Chancen ermöglichen" und "Wenn wir jetzt die Weichen richtig stellen und den jungen Menschen faire Bildungschancen ermöglichen, wird am Ende unsere ganze Gesellschaft profitieren".

Diese Meinung können wir uns ganz klar anschließen und appellieren an die Verantwortlichen Hürden abzubauen und den Schulbesuch für alle Flüchtlingskinder baldmöglichst zu ermöglichen.

.zurück nach oben
 


Online-Petition: Finger weg von unseren erfolgreichen Gemeinschaftsschulen

Baden Württemberg:  Seit vier Jahren gibt es dort neben der mehrgliedrigen Regelschule (Real-, Mittelschule und Gymnasium) die Gemeinschaftsschule. Im Vorfeld der dortigen Landtagswahl gerät diese neue Schulform unter Druck.

Über 35.000 SchülerInnen besuchen bereits diese Schulform in denen ca. 5.000 LehrerInnen unterrichten. Betrachtet man die Medienberichte über die derzeitige Diskussion rund um die Gemeinschaftsschule wird vor allem eines deutlich: Ihr wurde im Rahmen einer Bewertung durch eine Expertenkommission bescheinigt, den anderen Schulen in nichts nachzustehen.
Dass sie nun zum Streitobjekt im Rahmen des Wahlkampfes vor den Landtagswahlen wird, hat somit ganz offensichtlich politische Gründe. Ist die Motivation diese inzwischen etablierte Schulform abschaffen zu wollen doch im Lager derer angesiedelt, die sie seinerzeit ohnehin nicht einführen wollten - der jetzigen Opposition.

Vielleicht sind auch Bedenken der besonderen Art vertreten. Immerhin steht der erste Jahrgang der Gemeinschaftsschulen nur ein Jahr vor dem Abitur. Wie stünden die Gegner dieser Schulen wohl da, würden sich die Abschlussquoten allzu gut präsentieren? Dann wäre ein Zurück sicherlich noch viel schwerer.

Der VEREIN FÜR GEMEINSCHAFTSSCHULEN IN BADEN-WÜRTTEMBERG e.V. ruft nun alle bildungsinteressierten Bürgerinnen und Bürger auf, sich bei einer Online-Petition für den
Erhalt der Gemeinschaftsschulen  auszusprechen. Bitte stärken Sie diese Petition - die Schulvielfalt sollte es uns wert sein. Immerhin können sich die Eltern inzwischen an vielen Wohnorten ganz offiziell entscheiden, welche Schulform sie für ihre Kinder möchten.

Ganz so, wie wir uns das für Bayern auch wünschen - Wahlfreiheit der Schulform! Wer hat bloß so viel Angst vor anderen Schulformen, dass das nicht möglich ist? Dass Gemeinschaftsschule funktioniert ist ganz klar bewiesen. Dieses Video zeigt wie Baden-Württemberg diese Schulform praktiziert.

.zurück nach oben
 


Studie zur Elternpartizipation, wir unterstützen die UNI Passau - update

Wie bereits berichtet, bereitet die UNI Passau (Lehrstuhl für Grundschulpädagogik) eine wissenschaftliche Untersuchung zum Thema Elternpartizipation an der Schule vor. Im Rahmen dieser Studie soll ermittelt werden, welche Möglichkeiten Eltern angeboten werden und welche sie bereits nutzen um sich am Dialog rund um ihre schulpflichtigen Kinder zu beteiligen.

Bitte melden Sie sich bei uns, wenn Sie für ein Interview zu diesem Thema zur Verfügung stehen - wir leiten Ihre Adresse dann an den Lehrstuhl weiter, damit Kontakt mit Ihnen aufgenommen werden kann. Bitte hier eine E-Mail schreiben. Wir danken denen, die sich schon bereit erklärten ihr Erfahrungen und Erwartungen mitzuteilen.

.zurück nach oben
 


Aufruf, Mithilfe erwünscht

Wir suchen Verstärkung für unsere ehrenamtlichen Tätigkeiten. Sofern Sie Lust und ein wenig Zeit haben uns mehr oder weniger umfangreich unter die Arme zu greifen, melden Sie sich bitte bei uns, wir freuen uns auf Sie! Jede Hilfe ist willkommen - es gibt jede Menge zu tun.

Wir suchen Unterstützung in folgenden Bereichen:

Interessiert? ..dann bitte hier eine E-Mail schreiben - danke!

.zurück nach oben
 


Bildungstage in München - wir freuen uns auf Ihren Besuch am nächsten Wochenende

Die BILDUNGSTAGE München (30. + 31. Januar 2016) sind ein in Deutschland einzigartiges Messeprojekt: Hier können die Adressaten der schulischen Bildung – Eltern und Schüler – zu den wichtigen Entscheidungen und Fragen, die sie betreffen, sich informieren, austauschen und einen persönlichen Eindruck verschaffen.

Aktion gute Schule
ist mit einem eigenen Stand vertreten und freut sich auf Sie - kommen Sie vorbei - Der Eintritt ist kostenlos. Unter den Besuchern, die zu unserem Messestand kommen, verlosen wir drei Mal das Buch Der Staatszirkus von  Alexandra Cavelius.

.zurück nach oben 


Antwort vom bayerischen Kultusminister in Sachen Lernwelten erhalten

Die Antwort ist da. Sie liest sich recht gut, zumindest auf den ersten Blick. Vielleicht lässt sie hoffen, dass die getroffenen Maßnahmen auch so effektiv greifen, dass in Lernwelten entsprechend wirksam unterrichtet werden kann.

Eine Stichprobe jedoch ernüchtert: Auf dem FIBS-Portal (Fortbildung in bayerischen Schulen) war jedenfalls der im Schreiben benannte Lehrgang leider nicht zu finden (26.01.16). Unter dem Stichwort "LERNLANDSCHAFTEN" wurde lediglich eine Fortbildung für 12 Teilnehmer im Albrecht-Ernst-Gymnasium, in Oettingen angeboten. In Bayern gibt es (Stand 2013) 14.967 LehrerInnen, davon über 95.000 an allgemeinbildenden Schulen.

Wer das Albrecht-Ernst-Gymnasium kennt und nun sieht, dass ein Mitglied der Schulleitung im Auftrag eines externen Anbieters diese Fortbildung abhält, erkennt nicht nur an der Teilnehmeranzahl, dass es sich bei diesem Angebot wohl kaum um eine ernst gemeinte Absicht der Verantwortlichen für unser Schulsystem handeln kann. Die Anzahl der in dieser Schule hospitierenden Personen übersteigt allein um ein vielfaches die Zahl 12 - vermutlich schon in einer einzigen Kalenderwoche.

Und noch etwas: Warum kostet eine solche Fortbildung pro TeilnehmerIn 105.-- (95.--) Euro? Sollte nicht ein Arbeitgeber seine Mitarbeiter aus eigener Kraft fortbilden?

Hier können Sie unsere Anfrage an das Kultusministerium und die entsprechende Antwort lesen

.zurück nach oben 


Kurz gemeldet        

·         Mittwoch, 03.02.2016 - Dießen
Podiumsdiskussion Friedenspädagogik
Eine Veranstaltung von Montessori-Bildung e.V. Weitere Details hier

·         Zwei Schnupperworkshops - Einblicke in das Unterrichtskonzept von SOL (Selbstorganisierendes Lernen) 
Sie erhalten Einblick in die Theorie und Praxis von SOL mit teilnehmeraktiven Phasen und methodischen Elementen. Ein Flyer des Veranstalters Lernlandschaften ist hier zu finden.

·         Montessori-Schule an der Balanstraße erhält Deutschen Engagementpreis 
Für das Projekt "Werkstatt der Generationen" ist die Montessori-Schule an der Balanstraße mit dem Deutschen Engagementpreis 2015 des Bündnisses für Gemeinnützigkeit in der Kategorie "Generationen verbinden" ausgezeichnet worden.

 

Gegen Versandkostenübernahme (3 Euro) schicken wir Ihnen (solange der Vorrat reicht), den RATGEBER Bildung (Verkaufspreis 6 Euro). Das Heft entstand 2010 in Kooperation mit dem Deutschen Schulpreis und hat bis heute kaum etwas an Aktualität eingebüßt.

Bitte hier per E-Mail bestellen.
Aus dem Editorial: Liebe Eltern, wir haben ein Heft gemacht für Väter und Mütter, die wollen, dass ihre Kinder mit Freude zur Schule gehen. Ein Heft, wie wir es selbst gern vor der Einschulung unserer Kinder gelesen hätten.

Bitte üben Sie sich ggf. etwas in Geduld, der Versand erfolgt stets einmal pro Woche - Danke!



..zurück nach oben 

Immer noch wichtig!
Haben sich alle Ihre Freunde und Familienmitglieder schon auf unserem Portal eingetragen?
Sie wissen ja, jede Stimme zählt. Die Anzahl der Unterstützer stärkt unsere Position und dient
als Türöffner für Gespräche mit den Verantwortlichen in Politik und den Ministerien.
Hier können Sie uns weitere Unterstützer empfehlen. 
(Einfach E-Mail-Adressen per Mail an uns schicken - wir kümmern uns darum :-)


Newsletter 71- 01/2016

................................................................................................................................................................